Fabian Rüth hat sich im Sommer eine neue Herausforderung gesucht. Nicht mehr Rot-Weiss Essen sollte es sein, zu schlecht war die Perspektive beim Drittligisten. Es wurde Chemie Leipzig in der Regionalliga Nordost - Stand jetzt ein Volltreffer.
Im ersten Spiel gegen den SV Babelsberg 03 wurde Rüth noch für die letzten 33 Minuten eingewechselt, seit dem 3:1-Sieg gegen den ZFC Meuselwitz am zweiten Spieltag ist er gesetzt. Die folgenden acht Spiele bestritt er allesamt über die volle Distanz - mal als Innenverteidiger, mal als defensiver Mittelfeldspieler, mal als Linksverteidiger.
Nach guten Saisonstart ließ Chemie zuletzt allerdings abreißen. Gegen Rot-Weiß Erfurt gab es eine 1:5-Packung, worauf eine 0:3-Pleite gegen die VSG Altglienicke folgte. In der Tabelle steht nur Platz neun zu Buche.
Zum Vergleich: Tabellenführer Lokomotive Leipzig steht mit 26 Zählern an der Spitze - das sind satte 14 Punkte mehr als die Chemiker auf dem Konto haben. Nach zehn Spielen, wohlgemerkt.
Apropos Lokomotive Leipzig. Das Stadtderby gegen den Klub aus Probstheida wird ein besonderes Highlight für Rüth bereithalten. Denn da geht es stets stimmungsvoll zu, beide Teams haben gestandene Fanszenen. Wie es aussieht, wird Rüth das besondere Duell am Sonntag, 6. Oktober, im Bruno-Plache-Stadion als Stamm-Innenverteidiger bestreiten.
Rüth kam Anfang 2022 aus der U23 der TSG Hoffenheim nach Essen und feierte den Aufstieg in die 3. Liga. Der frühere Jugendspieler von Bayer Leverkusen konnte sich allerdings nicht durchsetzen. Eine Saison verbrachte er leihweise bei RW Koblenz, riss sich dort das Kreuzband. Die vergangene Spielzeit verbrachte er wieder in Essen. Insgesamt absolvierte Rüth acht Pflichtspiele für RWE (zwei Tore).
"Er ist in der Defensive flexibel einsetzbar, gibt uns als Linksfuß viel mehr Möglichkeiten zu variieren. Außerdem ist er erst 23 Jahre alt und damit mit seiner Entwicklung noch längst nicht am Ende", hatte Leipzigs Sportlicher Leiter Steffen Ziffert im Sommer gesagt. Es scheint, als sollte er Recht behalten.